Medienberichten zufolge ist Ende Juni eine Schweizerin im marokkanischen Fischerdorf Taghazout an Tollwut gestorben. Eine enge Freundin gab an, dass die Frau in Marokko gelebt und gearbeitet habe. Während ihres Aufenthalts habe sie eine enge Bindung zu einem streunenden Hund aufgebaut, den sie adoptieren wollte. Im Laufe der Zeit habe der Hund sie mehrmals gekratzt und schliesslich gebissen.
Obwohl der Hund zu einem Tierarzt gebracht wurde, wurde er Berichten zufolge fälschlicherweise mit Staupe diagnostiziert – einer Viruserkrankung, die nicht auf Menschen übertragbar ist – und anschliessend eingeschläfert. Nach dem Biss erhielt die Frau innerhalb einer Woche zwei vorsorgliche Tollwutimpfungen, doch die Behandlung kam möglicherweise zu spät. Ihre Freundin glaubt, dass die Infektion wahrscheinlich durch den ersten Kratzer verursacht wurde.
Ein weiterer tödlicher Fall von Tollwut wurde kürzlich bei einem britischen Reisenden gemeldet, der in Marokko von einem Hund gekratzt worden war.
Dieser tragische Fall unterstreicht, wie wichtig es ist, über Tollwut aufgeklärt zu sein und nach möglichen Expositionen, wie z. B. Hundebissen oder -kratzern, in Gebieten, in denen Tollwut endemisch ist, eine Postexpositionsprophylaxe durchzuführen (siehe auch Tollwut-Factsheet).
Vorbeugung: Vermeiden Sie den Kontakt mit Tieren und füttern Sie sie nicht! Reisenden wird eine Impfung vor der Exposition empfohlen, insbesondere Personen mit erhöhtem Risiko, wie z. B. Personen, die mit Tieren arbeiten, Zweiräder fahren, abgelegene Gebiete besuchen, kleine Kinder, Höhlenforscher oder alle, die mit Fledermäusen in Kontakt kommen können.
Verhalten nach einer Exposition: Nach einem Tierbiss/Kratzer: Waschen Sie die Wunde sofort 15 Minuten lang mit Wasser und Seife, desinfizieren Sie sie anschliessend und suchen Sie in jedem Fall so schnell wie möglich ein hochwertiges medizinisches Zentrum auf, um eine Postexpositionsimpfung zu erhalten!