Australien
Aktuelle News
'Bislang wurden in dieser Saison (2023) 6 Fälle von Murray Valley Enzephalitis (MVE) registriert, von denen zwei tödlich verliefen. Besonders betroffen ist die Region Kimberley. Seit 2012 ist dies die schlimmste Saison für MVE. Auch andere Arboviren werden in Westaustralien übertragen: Dengue-Virus, Ross River Virus, Japanische Encephalitis Virus, Barmah Forest Virus, Kunjin Virus usw.
Das Murray-Valley-Enzephalitis-Virus wird von Stechmücken übertragen. Das Risiko, sich anzustecken und zu erkranken, ist zwar gering, aber die durch das Virus verursachte Krankheit kann schwer und möglicherweise tödlich verlaufen.
Zu den ersten Symptomen gehören Fieber, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Nackensteife, Übelkeit und Schwindel. Personen, die diese Symptome verspüren, sollten so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.
Im Jahr 2022 wurden in den Bundesstaaten News South Wales, Queensland, Südaustralien und Victoria mehr als 40 JEV-Fälle beim Menschen gemeldet.
- Personen, die mit Schweinen arbeiten oder in der Nähe von Schweinebetrieben leben bzw. diese besuchen.
- Personen, die mit Stechmücken oder dem Virus selbst arbeiten (Labor).
Das australische Gesundheitsministerium empfiehlt die Impfung für Aufenthalte in der Torres-Strait-Region Australiens für:
- Reisende in ländliche Gebiete.
- Aufenthalte in der Region von einem Monat oder länger.
Die Infektionen mit dem Ross River Virus (RRV) nehmen in Queensland zu: über 150 Personen wurden in Sunshine Coast positiv getestet. Aufgrund von Regenfällen und der damit verbundenen zunehmenden Mückenpopulation wird mit einer steigenden Anzahl an Erkrankten in den nächsten Wochen gerechnet.
Die Ross-River-Virus-Erkrankung ist die häufigste durch Mücken übertragene Infektionskrankheit in Australien; sie tritt fast im ganzen Land auf, vor allem jedoch in Queensland, Viktoria und Western Australia. Die Übertragung erfolgt durch verschiedene Spezies der Culex- und Aedes-Mücken. RRV kann nach einer akuten Phase mit Fieber, Hautausschlag und Gelenkschmerzen teilweise langandauernde Schmerzen verschiedener Gelenke (Polyarthritis) verursachen.
Folgen für Reisende
Schützen Sie sich optimal rund um die Uhr (24/7) gegen Mücken (siehe Informationsblatt Mückenschutz). Es gibt weder ein spezifisches Medikament noch eine Impfung.
Referenzen
Allgemeine Informationen
'- Obwohl der internationale Gesundheitsnotstand für COVID-19 am 5. Mai 2023 für beendet erklärt wurde, bleibt COVID-19 eine Gesundheitsgefahr.
- Halten Sie sich an die Empfehlungen und Vorschriften Ihres Gastlandes
- Prüfen Sie die Einreisebestimmungen des Ziellandes: siehe COVID-19 Travel Regulations Map von IATA (LINK)
Impfungen für alle Reisende
'Alle Reisenden sollten eine Grundimpfung und Auffrischungen gemäss dem Schweizerischen Impfplan haben, LINK.
Alle Reisenden sollten eine Grundimpfung und Auffrischungen gemäss dem Schweizerischen Impfplan haben, LINK.
Reisende sollten gegen Windpocken immun sein. Personen zwischen 13 Monaten und 39 Jahren, die noch keine Windpocken hatten, und die noch keine 2 Impfdosen gegen Windpocken erhalten hatten, sollten eine Nachholimpfung erhalten (2 Dosen im Abstand von mindestens 4 Wochen), siehe Schweizerischen Impfplan, LINK.
Impfungen für gewisse Reisende
'Aus administrativen Gründen besteht folgende Einreisebestimmung des Landes:
- Passagiere, die innerhalb von 6 Tagen nach der Ausreise aus oder Transit durch Länder, die auf der australischen Liste der als gelbfiebergefährdet deklarierten Orte (www.health.gov.au/yellowfever) stehen, ankommen und keine Gelbfieberimpfung vorweisen können, dürfen trotzdem einreisen. Bei der Ankunft wird ihnen eine ‘Yellow Fever Action Card’ ausgehändigt, die Anweisungen enthält, was zu tun ist, wenn Symptome von Gelbfieber auftreten. Die von Australien angegebenen Gelbfiebergebiete entsprechen der Liste der Länder, in denen das Risiko einer Gelbfieberübertragung besteht, mit folgenden Ausnahmen: Argentinien beschränkt sich auf die Provinz Misiones; die Galapahos Inseln in ecuador sind ausgeschlossen.
Ausgenommen von dieser Einreisebestimmung sind:
- Kinder jünger als 1 Jahr.
- Passagiere im Transit durch Australien, wenn sie das Transitgebiet nicht verlassen.
- Passagiere im Transit durch Länder mit Gelbfieberrisiko, sofern sie sich nicht über Nacht oder länger in diesen Ländern aufgehalten haben.
- Gelbfieber ist eine lebensbedrohliche Virusinfektion. Es gibt eine äusserst wirksame Impfung.
- Eine Impfung wird für alle Reisenden, die in Gelbfieber Risikogebiete reisen, dringend empfohlen, auch wenn sie vom Land selber nicht vorgeschrieben ist.
- Eine einmalige Auffrischungsdosis wird gesunden Personen nach 10 Jahren empfohlen.
- Die Gelbfieberimpfung muss mindestens zehn Tage vor der Ankunft im Zielland von einem autorisierten Zentrum verabreicht werden mit Eintragung in das internationale gelbe Impfbuch ('International Certificate for Vaccination').
- Reisende, die schwanger sind, stillen oder an einer Erkrankung leiden, bei der Immunsystem geschwächt wird, sollten sich von einem Spezialisten in Reisemedizin beraten lassen.
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Yellow-fever.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
Aus administrativen Gründen besteht folgende Einreisebestimmung des Landes:
- Passagiere, die innerhalb von 6 Tagen nach der Ausreise aus oder Transit durch Länder, die auf der australischen Liste der als gelbfiebergefährdet deklarierten Orte (www.health.gov.au/yellowfever) stehen, ankommen und keine Gelbfieberimpfung vorweisen können, dürfen trotzdem einreisen. Bei der Ankunft wird ihnen eine ‘Yellow Fever Action Card’ ausgehändigt, die Anweisungen enthält, was zu tun ist, wenn Symptome von Gelbfieber auftreten. Die von Australien angegebenen Gelbfiebergebiete entsprechen der Liste der Länder, in denen das Risiko einer Gelbfieberübertragung besteht, mit folgenden Ausnahmen: Argentinien beschränkt sich auf die Provinz Misiones; die Galapahos Inseln in ecuador sind ausgeschlossen.
Ausgenommen von dieser Einreisebestimmung sind:
- Kinder jünger als 1 Jahr.
- Passagiere im Transit durch Australien, wenn sie das Transitgebiet nicht verlassen.
- Passagiere im Transit durch Länder mit Gelbfieberrisiko, sofern sie sich nicht über Nacht oder länger in diesen Ländern aufgehalten haben.
CDC Karte: Yellow fever vaccine recommendations for the Americas
Footnotes
- Current as of November 2022. This map is an updated version of the 2010 map created by the Informal WHO Working Group on the Geographic Risk of Yellow Fever.
- In 2017, the Centers for Disease Control and Prevention (CDC) expanded its yellow fever vaccine recommendations for travelers going to Brazil because of a large outbreak in multiple states in that country. For more information and updated recommendations, refer to the CDC Travelers’ Health website.
- Yellow fever (YF) vaccination is generally not recommended for travel to areas where the potential for YF virus exposure is low. Vaccination might be considered, however, for a small subset of travelers going to these areas who are at increased risk for exposure to YF virus due to prolonged travel, heavy exposure to mosquitoes, or inability to avoid mosquito bites. Factors to consider when deciding whether to vaccinate a traveler include destination-specific and travel-associated risks for YF virus infection; individual, underlying risk factors for having a serious YF vaccine-associated adverse event; and country entry requirements.
- Gelbfieber kommt in Subsahara-Afrika und in Südamerika vor und wird von Stechmücken übertragen.
- Die Krankheit kann bei nicht geimpften Reisenden einen schweren Verlauf haben und in 50 % der Fälle tödlich enden.
- Es gibt eine äusserst wirksame Impfung.
- Wegen möglichen schweren Nebenwirkungen wird die Impfung bei immungeschwächten oder älteren Menschen sowie bei schwangeren Frauen nur mit grosser Vorsicht durchgeführt.
Wie bei allen durch Stechmücken verursachten Krankheiten sollte der Schutz vor Mückenstichen sowohl tagsüber als auch nachts stattfinden (nachzulesen im Informationsblatt „Schutz vor Insektenstichen und Zeckenbissen“). Die verfügbare Gelbfieber-Impfung ist äusserst wirkungsvoll und bietet einen langfristigen Schutz. Sie wird allen Personen ab einem Alter von 9 Monaten empfohlen, die in ein Gelbfieber - Endemiegebiet reisen. Für manche Länder ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung obligatorisch.
Die Gelbfieber-Impfung ist eine sogenannte Lebendimpfung mit einer abgeschwächten Form des Virus. Bei immunkompetenten Personen beginnt der Schutz etwa 10 Tage nach der ersten Impfung. Impfreaktionen auf die Gelbfieberimpfung verlaufen in der Regel mild und können sich als Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und leichtes Fieber äussern. Diese Nebenwirkungen können mit Paracetamol behandelt werden. Medikamente die Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®) enthalten und andere nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Naproxen sollten nicht verwendet werden. In extrem seltenen Fällen können schwere, manchmal sogar lebensbedrohliche, Reaktionen auf die Gelbfieberimpfung auftreten – daher wird diese Impfung bei immungeschwächten Patienten, schwangeren Frauen und älteren Menschen nur mit großer Vorsicht durchgeführt. Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt oder Tropen- und Reisearzt, wenn Sie zu einer dieser Gruppen gehören.
Yellow Fever Info - Centers for Disease Control and Prevention: https://www.cdc.gov/yellowfever/index.html
Yellow Fever Info - European Centre for Disease Prevention and Control: https://www.ecdc.europa.eu/en/yellow-fever/facts
- Hepatitis B ist eine virale Leberinfektion, die über kontaminiertes Blut oder durch sexuellen Kontakt übertragen wird.
- Es gibt einen sicheren und sehr wirksamen Impfstoff, der einen lebenslangen Schutz bietet.
- Die Hepatitis-B-Impfung wird für alle jungen Menschen und Risikoreisende empfohlen, insbesondere wenn:
- Sie regelmäßig reisen oder sich für längere Zeit im Ausland aufhalten.
- ein erhöhtes Risiko für ungeschützten Sex besteht.
- Sie sich im Ausland einer ärztlichen oder zahnärztlichen Behandlung unterziehen oder Aktivitäten ausüben, bei denen das Risiko besteht, sich mit Hepatitis B anzustecken (Tätowierungen, Piercing, Akupunktur unter unsicheren Bedingungen).
- Sie regelmäßig reisen oder sich für längere Zeit im Ausland aufhalten.
- Covid-19 ist eine Krankheit, die den ganzen Körper befällt, sich aber hauptsächlich mit Atemwegs-Symptomen wie Husten und Atemnot zeigt. Sie wird durch das SARS-CoV-2-Virus verursacht.
- Die Infektion wird hauptsächlich über Tröpfchen und möglicherweise Aerosole verbreitet, wenn infizierte Personen husten, niesen, sprechen oder singen, ohne eine Maske zu tragen.
- Die Infektion kann sehr wirksam durch eine Impfung verhindert werden, und eine zunehmende Anzahl von Impfstoffen ist inzwischen zum Schutz zugelassen und verfügbar.
- Die Impfung wird gemäss den Schweizer Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) empfohlen, siehe LINK.
- Darüber hinaus beruht die Prävention stark auf dem Tragen von Gesichtsmasken, auf Händehygiene und auf körperlichem Abstand (min. 1.5 m), wenn keine Maske getragen werden kann und die Personen nicht geimpft sind.
- Die Grippe ist auf der ganzen Welt verbreitet, auch in subtropischen und tropischen Ländern.
- Die Impfung bietet den besten Schutz.
- Die Impfung gegen Grippe wird für alle Reisenden empfohlen, die zu den "Risikogruppen" gehören, wie z. B. schwangere Reisende, Reisende mit Vorerkrankungen, ältere Menschen (>65 Jahre), oder wenn Sie eine Reise mit einem Kreuzfahrtschiff planen.
- Der Grippeimpfstoff bietet keinen Schutz gegen die Vogelgrippe.
- Die Japanische Enzephalitis ist eine Virusinfektion, die in Süd- und Südostasien und in Australien endemisch ist.
- Das Virus führt zu einer Hirninfektion.
- Das Risiko, an Japanischer Enzephalitis zu erkranken, ist für Reisende sehr gering.
- Befolgen Sie sorgfältige Maßnahmen zur Vermeidung von Mückenstichen in den Abend- und Nachtstunden.
- Es steht ein guter und wirksamer Impfstoff zur Verfügung. Diese wird empfohlen für Risikoreisende wie z.B.
- Arbeit / ausgiebige Outdoor-Aktivitäten in ländlichen Gebieten
- Langzeitaufenthalte (>4 Wochen) oder bei einem laufenden Ausbruch
- Details finden Sie in der SOP zur Impfung gegen Japanische Enzephalitis (nur in HealthyTravel PRO verfügbar)
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Japanese-Encephalitis.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_IT_Japanese_Encephalitis.pdf
- Viruserkrankung, die durch nachtaktive Stechmücken in ländlichen/vorstädtischen Gebieten übertragen wird.
- Sehr selten bei Reisenden.
- Meistens milder Verlauf oder ohne Symptome; schwere Erkrankungen sind selten, haben aber eine hohe Sterblichkeitsrate.
- Für Personen mit erhöhtem Risiko, z. B. Langzeitreisende in endemische Gebiete, steht ein Impfstoff zur Verfügung.
- WHO Factsheet Japanische Enzephalitis: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/japanese-encephalitis
- Solomon et al., Japanese Encephalitis, BMJ 2000: https://jnnp.bmj.com/content/jnnp/68/4/405.full.pdf
- CDC Japanische Enzephalitis: https://www.cdc.gov/japaneseencephalitis/index.html
Weitere Gesundheitsrisiken
'- Bei Denguefieber handelt es sich um eine Viruserkrankung, die durch tag-aktive Stechmücken übertragen wird.
- Die wichtigste Massnahme zur Vorbeugung dieser Krankheit ist der Schutz vor Mückenstichen, siehe LINK !
- Hinweis zur Impfung gegen Dengue:
o im Dezember 2022 wurde von der Europäischen Union der Dengue-Impfstoff Qdenga® zugelassen; dieser ist in der Schweiz noch nicht auf dem Markt.
o Aufgrund der Datenlage empfiehlt das Schweizerische Expertenkommitee für Reisemedizin (EKRM), die Impfung mit Qdenga® derzeit nur für Reisende, welche bereits eine Dengue Infektion hatten und die sich in Gebieten mit hoher Dengue Übertragung aufhalten.
- Bei Fieber: Verwenden Sie zur Fiebersenkung keine Acetylsalicylsäure-haltigen Medikamente (z. B. Aspirin®, Alcacyl®, Aspégic®), da dies im Falle einer Infektion mit dem Dengue-Virus eine Blutungsneigung verstärken kann.
- Lesen Sie die folgenden Informationen, damit Sie sich optimal auf Ihre Reise vorbereiten können.
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Dengue.pdf
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
- Denguefieber ist die weltweit häufigste durch Insekten übertragene infektiöse Krankheit.
- Tagsüber sollte dem Schutz vor Mückenstichen große Aufmerksamkeit geschenkt werden!
- Die Krankheit kann hohes Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Hautausschläge verursachen. In seltenen Fällen können außerdem Blutungen auftreten. Es gibt keine spezifische Behandlung.
- Zu Ihrer persönlichen Sicherheit empfehlen wir Ihnen dringend, sich ausführlich über Denguefieber zu informieren.
In 3 von 4 Fällen verläuft die Infektion mit dem Virus ohne Symptome. Nach einer kurzen Inkubationszeit (5 – 8 Tage) treten bei 1 von 4 infizierten Personen plötzliches Fieber, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen, sowie Übelkeit und Erbrechen auf. Am 3. oder 4. Tag der Erkrankung bildet sich üblicherweise ein Hautausschlag. Nach 4 bis 7 Tagen lässt das Fieber nach, aber die Abgeschlagenheit kann noch einige Tage oder Wochen andauern.
In seltenen Fällen kommt es zu einem schweren Verlauf des Denguefiebers. Besonders anfällig dafür sind einheimische Kinder und Senioren, sowie Personen, die bereits zuvor eine Infektion mit dem Dengue-Virus durchgemacht haben. Touristen entwickeln nur sehr selten diese schwere Form des Denguefiebers. In den ersten Tagen ähnelt der Krankheitsverlauf dem des klassischen Denguefiebers, aber am 4./5. Tag, üblicherweise nachdem das Fieber nachgelassen hat, verschlechtert sich der Zustand. Der Blutdruck fällt ab und Patienten klagen über Atemnot, Bauchschmerzen, Nasenbluten und leichte Haut- bzw. Schleimhautblutungen. In den schwersten Fällen kann ein lebensbedrohlicher Kreislaufschock auftreten.
Bei einer Infektion mit dem Dengue-Virus gibt es keine spezielle Therapie. Die Behandlung beschränkt sich auf Linderung und Überwachung der Symptome: Fiebersenkung, Linderung von Augen-, Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen und Überwachung der Blutgerinnung und des Blutvolumens. Patienten mit schweren Symptomen müssen ins Krankenhaus gebracht werden.
Für Fiebersenkung und Schmerzlinderung werden Mittel mit dem Wirkstoff Paracetamol oder Acetaminophen empfohlen (z. B. Acetalgin® Dafalgan® Panadol®). Medikamente, die als Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthalten (z. B. Aspirin®, Alcacyl®, Aspégic®), dürfen nicht verwendet werden.
Die beste vorbeugende Maßnahme besteht aus einem effektivem Mückenschutz während des Tages und besonders auch in den Dämmerungsstunden (d. h. bei Sonnenuntergang):
- Kleidung: Tragen Sie gut deckende, langärmelige Kleidung und lange Hosen und sprühen Sie Ihre Kleidung vorher mit einem Insektizid ein (siehe auch Informationsblatt «Schutz vor Insektenstichen und Zeckenbissen»)
- Mückenschutzmittel: Tragen Sie mehrmals täglich Mückenschutzmittel auf unbedeckte Hautstellen auf (siehe auch Informationsblatt «Schutz vor Insektenstichen und Zeckenbissen»)
- Umgebungshygiene: Entfernen Sie Behälter mit stehendem Wasser (Untersetzer für Blumentöpfe etc.) aus Ihrer Umgebung, um keine Brutstätten für Stechmücken zu schaffen.
Für weitergehende Informationen konsultieren Sie bitte das Informationsblatt zu «Schutz vor Insektenstichen und Zeckenbissen».
Hinweis zu Dengue-Impfstoffen:
zwei Impfstoffe gegen Dengue sind auf dem Markt: Qdenga® und Dengvaxia®.
Der Qdenga®-Impfstoff wurde im Dezember 2022 von der Europäischen Union zugelassen. Aufgrund der Datenlage empfehlen allerdings viele europäische Länder, wie auch das Schweizerische Expertenkommitee für Reisemedizin (EKRM), die Impfung mit Qdenga® derzeit nur für bestimmte Reisende und in besonderen Situationen. Eine Konsultation mit einem Spezialist*in in Tropen- und Reisemedizin wird daher empfohlen.
Zu beachten:
- Qdenga® ist in der Schweiz noch nicht zugelassen, und die Empfehlungen für Reisende werden eingeschränkt sein, sobald Qdenga® in der Schweiz zugelassen ist.
- Der Impfstoff Dengvaxia® ist kein Impfstoff für Reisende.
Ein konsequenter Mückenschutz während des Tages (siehe oben) gilt nach wie vor als die wichtigste Präventionsmassnahme gegen Dengue!
- Sexuell übertragbare (oder transmissible) Infektionen (STI) sind eine Gruppe von viralen, bakteriellen und parasitären Infektionen; während viele behandelbar sind, können einige zu Komplikationen, schweren Erkrankungen oder zu einer chronischen Infektion führen.
- STI nehmen weltweit zu.
- Lesen Sie das folgende Informationsblatt für weitere Informationen.
- Geschlechtskrankheiten sind ein weltweit verbreitetes Gesundheitsproblem und können durch Prävention, regelmässiges Testen und Behandlung in den Griff bekommen werden.
- Das Wissen um Risiken sowie Safer-Sex-Praktiken inklusive Kondomgebrauch sind wichtig. Falls Sie mehr dazu erfahren wollen, wie Sie sich während der Reise optimal schützen können, besprechen Sie dies mit einer Fachperson.
- Hatten Sie eine Risikosituation, ist es wichtig mit einer Fachperson so rasch wie möglich Rücksprache zu halten, um zu erörtern, ob eine HIV-Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) durchgeführt werden soll, um eine Ansteckung mit HIV zu verhindern.
- Im Nachgang einer Risikosituation ist es wichtig sich auf Geschlechtskrankheiten testen zu lassen. Auch dann, wenn Sie keine Symptome haben.
- Brennen oder Juckreiz im Genitalbereich
- Schmerzhaftes oder häufiges Wasserlösen oder auch Schmerzen im Unterleib
- Ungewöhnlicher Ausfluss aus dem Penis oder der Vagina
- Wunden, Rötungen, Bläschen im Mund/Lippen oder Genitalbereich sowie Warzen im Intimbereich
- Manchmal auch Fieber (eher selten)
Wichtig: Eine STI kann auch ohne oder mit nur leichten Symptomen auftreten. Auch wenn Sie sich dessen nicht bewusst sind, können Sie andere anstecken. Deshalb ist es wichtig sich testen zu lassen.
- Beachten Sie die Safer Sex Regeln von Love Live. Dazu gehört auch bei jedem Anal- oder Vaginalverkehr Kondome zu verwenden.
- Denken Sie daran, dass es bei Oralverkehr auch zu Übertragungen von STIs kommen kann.
- Lassen Sie sich impfen! Es gibt Impfstoffe zum Schutz vor HPV, Hepatitis A und Hepatitis B.
- Hatten Sie eine Risikosituation, ist es wichtig mit einer Fachperson so rasch wie möglich Rücksprache zu halten, um zu erörtern, ob eine HIV-Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) durchgeführt werden soll, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Am wirksamsten ist eine HIV-PEP innerhalb weniger Stunden danach.
- Es gibt auch weitere Präventionsmassnahmen für spezielle Situationen (Präexpositionsprophylaxe HIV-PrEP). Sprechen Sie mit einer damit erfahrenen Fachperson vor Abreise darüber.
- Denken Sie daran, dass Alkohol oder Drogen zu erhöhtem Risikoverhalten führen.
- Denken Sie daran, dass Sie eine weitere Person/bekannter Partner*in bei ungeschütztem Sex anstecken können, sofern bei Ihnen eine unbehandelte STI vorliegt.
- Menschen mit einer neu diagnostizierten STI sind angehalten ihre früheren Sexualpartner*innen zu informieren, damit auch sie behandelt werden können.
Durch Bakterien oder Parasiten hervorgerufen
Alle diese Krankheiten können geheilt werden. Wichtig ist dabei, frühzeitig zu testen und umgehend zu therapieren, um Komplikationen und v.a. weitere Übertragungen zu vermeiden.
- Syphilis
Auch bekannt als Lues. Sie wird durch das Bakterium Treponema pallidum verursacht. Das erste Anzeichen ist eine schmerzlose Wunde an den Genitalien, im Mund, auf der Haut oder im Rektum, die hochgradig ansteckend ist und nach 3 bis 6 Wochen spontan abklingt. Da diese schmerzlos ist, nehmen nicht alle Patienten*innen diese Läsion wahr. Oft heilt diese Infektion jedoch nicht von selbst aus. In der zweiten Phase können Hautausschlag, Halsschmerzen und Muskelschmerzen auftreten. Unbehandelt kann die Krankheit im Verborgenen (latent) bleiben, ohne dass Symptome auftreten. Etwa ein Drittel der Infizierten mit unbehandelter Syphilis entwickelt im Verlauf Komplikationen. Diese Spätform wird als sogenannt tertiäre Syphilis bezeichnet . In diesem Stadium kann die Krankheit alle Organe befallen: am häufigsten das Gehirn, die Nerven und die Augen. Die Infektion kann während der Schwangerschaft auf den Fötus und bei der Geburt auf das Kind übertragen werden. - Chlamydia trachomatis
Chlamydien können ungewöhnlichen Ausfluss aus dem Penis oder der Vagina, Unbehagen beim Wasserlösen und Unterleibsschmerzen verursachen. Oft treten keine Symptome auf. Unbehandelt können sie zu Unfruchtbarkeit führen und die Krankheit kann auf Sexualpartner*innen übertragen werden. Die Bakterien können auch während der Schwangerschaft auf den Fötus, oder während der Geburt auf das Kind übertragen werden und Augeninfektionen oder Lungenentzündungen verursachen. - Gonorrhoe
Auch bekannt als Tripper. Zu den häufigsten Symptomen gehören Ausfluss aus der Vagina oder dem Penis und schmerzhaftes Wasserlassen. Symptome müssen aber nicht immer auftreten. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann Gonorrhoe auch den Mund, den Rachen, die Augen und den Anus infizieren und sich auf das Blut und die Gelenke ausbreiten, wo sie in eine schwere Krankheit übergehen kann. Bleibt sie unbehandelt, kann sie eine Beckenentzündung verursachen, die zu chronischen Beckenschmerzen und Unfruchtbarkeit führen kann. Die Krankheit kann während der Schwangerschaft auf den Fötus übertragen werden. - Weitere bakterielle STIs: Mykoplasmen und Ureaplasmen. Diese können ebenfalls behandelt werden.
- Trichomoniasis
Sie wird durch einen Parasiten verursacht, der mit einer einzigen Dosis eines Antibiotikums behandelt werden kann. Trichomoniasis kann bei Frauen einen übel riechenden Scheidenausfluss, Juckreiz im Genitalbereich und schmerzhaftes Wasserlassen verursachen. Bei Männern treten in der Regel weniger oder keine Symptome auf. Zu den Komplikationen gehört das Risiko einer vorzeitigen Entbindung bei schwangeren Frauen. Um eine Reinfektion zu verhindern, sollten beide Sexualpartner behandelt werden.
Durch Viren hervorgerufen
- HIV/AIDS - siehe Informationsblatt HIV-AIDS
- Herpes simplex Virus
Im Lippen-Mundbereich, auch bekannt als Fieberbläschen, ist nicht heilbar. Herpes kann aber mit Medikamenten bei akuten Beschwerden kontrolliert werden. Die Symptome sind in der Regel schmerzhafte, wässrige Hautbläschen und finden sich an oder um die Genitalien, den Anus oder den Mund. Nach der Erstinfektion ruht das Virus im Körper und die Symptome können über Jahre hinweg wieder auftreten. Schwangere Frauen können die Infektion an ihre Neugeborenen weitergeben, was zu einer bedrohlichen Infektion führen kann. - Virale Hepatitis (siehe auch Hepatitis Schweiz)
- Hepatitis A (HAV)
Hepatitis A ist eine durch Impfung vermeidbare Leberinfektion, die durch das Hepatitis-A-Virus verursacht wird. Das Hepatitis-A-Virus findet sich im Stuhl und im Blut infizierter Personen. Hepatitis A kann durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel sowie bei anal-oralen sexuellen Aktivitäten übertragen werden. Die Patienten*innen leiden an einer akuten und oft schweren Erkrankung, erholen sich aber allermeist spontan. - Hepatitis B (HBV)
Das Hepatitis-B-Virus wird durch sexuelle Kontakte sowie durch den Kontakt mit anderen Körperflüssigkeiten, wie z.B. Blut, übertragen. Zur Übertragung kann es z.B. auch bei medizinischen Eingriffen oder Brennen eines Tatoos unter nicht optimalen hygienischen Bedingungen kommen. Hepatitis B kann eine schwere Leberinfektion verursachen, die sowohl zu einer sofortigen Erkrankung, als auch zu einer lebenslang andauernden Infektion führen kann mit möglicher Folge einer dauerhaften Lebervernarbung (Zirrhose) und Krebs. Schwangere Frauen mit Hepatitis B können das Virus während der Geburt auf ihr Kind übertragen. Zu Beginn der Infektion haben Sie möglicherweise keine Symptome. Das Virus kann auf Sexualpartner*innen übertragen werden. Hepatitis B kann mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, ist aber nur selten heilbar. Eine Impfung kann eine Hepatitis-B-Infektion verhindern. - Hepatitis C (HCV)
In den meisten Fällen wird Hepatitis C durch den Kontakt mit infiziertem Blut übertragen. Seltener kann es durch analen Sexualkontakt oder von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft und Geburt übertragen werden. Die meisten Infizierten sind sich ihrer Infektion nicht bewusst, weil sie keine Symptome entwickeln, aber diese chronische Infektion kann zu Leberzirrhose und Krebs führen. Hepatitis C kann behandelt werden, eine Impfung gibt es nicht.
- Hepatitis A (HAV)
- Humanes Papillomavirus (HPV)
HPV ist die häufigste Geschlechtskrankheit. Es gibt eine Vielzahl verschiedener HPV-Typen, und einige von ihnen können Genital-, Anal- und Mundwarzen sowie Gebärmutterhals-, Penis- oder Rachenkrebs verursachen. Die Symptome können auch noch Jahre nach dem Sex mit einer infizierten Person auftreten. Zwei verfügbare Impfstoffe schützen gegen die wichtigsten HPV-Typen, die Gebärmutterhals-, Penis- oder Analkrebs verursachen. - Zika - siehe Informationsblatt Zika
In den meisten Fällen wird es vor allem durch Stechmücken übertragen. Es kann aber auch sexuell übertragen werden. Eine Ansteckung mit Zika während der Schwangerschaft kann bei dem sich entwickelnden Fötus Geburtsfehler wie Mikrozephalie (kleiner Kopf mit neurologischen Ausfällen) verursachen. Die einzige Möglichkeit, eine sexuelle Übertragung des Virus während der Schwangerschaft zu verhindern, besteht darin, Vorsichtsmassnahmen (Kondome) zu treffen oder Sex (mindestens 2 Monate nach der Rückkehr) mit jemandem zu vermeiden, der kürzlich in ein Risikogebiet gereist ist, auch wenn der Reisende keine Symptome hat.
- Love Life: www.lovelife.ch
- Sexuelle Gesundheit Schweiz: www.sexuelle-gesundheit.ch
- Hepatitis Schweiz: https://hepatitis-schweiz.ch/formen/was-ist-hepatitis
- World Health Organization (WHO). Factsheets. Sexually transmitted infections (STIs). 14 June 2019: www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/sexually-transmitted-infections-(stis)
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC). Factsheet: Information for Teens and Young Adults: Staying Healthy and Preventing STDs (2017): www.cdc.gov/std/life-stages-populations/stdfact-teens.htm
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC). How You Can Prevent Sexually Transmitted Diseases: www.cdc.gov/std/prevention/
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Sexual Transmission and Prevention. Zika Virus: www.cdc.gov/zika/prevention/protect-yourself-during-sex.html
- Centers for Disease Control and Prevention (CDC) Zika and Pregnancy; Pregnant Women and Zika (March 2021): www.cdc.gov/pregnancy/zika/protect-yourself.html
Neben Dengue, Chikungunya und Zika besteht in sub-/tropischen Regionen und einigen Gebieten Südeuropas die Gefahr anderer Erkranungen, die durch Anthropoden (Gliederfüssler) übertragen werden. Dazu gehören zum Beispiel folgende Krankheiten [und deren Vektoren]:
- in Europa
- Borreliose, FSME, Rickettsien [Zecken]
- Leishmaniose [Sandmücken]
- West-Nil Fieber [Moskitos]
- auf dem Afrikanischen Kontinent
- Rickettsien, insbesondere Afrikanisches Zeckenbissfieber [Zecken]
- Leishmanien [Sandmücken]
- Afrikanische Trypanosomiasis = Schlafkrankheit [Tsetse Fliegen]
- West-Nil Fieber [Moskitos]
- in Asien
- Tsutsugamushi Fieber [Milben]
- Rickettsien [Zecken]
- Leishmanien [Sandmücken]
- West-Nil Fieber [Moskitos]
- Krim-Kongo-hämorrhagisches Fieber [Zecken]
- in Nord and Latein America
- Rickettsiosen, insbesondere Rocky Mountain Fleckfieber [Zecken]
- Leishmanien und Carrion Krankheit [Sandmücken]
- Amerikanische Trypanosomiasis = Chagas Krankheit [Raubwanzen]
- West Nil Fieber [Moskitos]
EKRM_Factsheet_Layperson_DE_Mosquito-and-tick-bite-protection.pdf
- Es gibt weitere wichtige reisebedingte Gesundheitsrisiken wie Durchfall, Verkehrsunfälle, Luftverschmutzung und mehr.
- Weitere Informationen finden Sie unter "Gesundes Reisen".