In der Schweiz herrscht ein grosser Mangel an Tollwutimpfstoffen. Um sicherzustellen, dass die vorhandenen Pflichtlager ausreichen, wird deren Verwendung stark eingeschränkt. Bis Februar 2026 werden Tollwutimpfstoffe nur noch für lebenswichtige Indikationen abgegeben. Im Vordergrund stehen dabei beruflich exponierte Personen und Personen, die von einem Tier gebissen wurden. Für die Reisemedizin steht in diesem Zeitraum kein Tollwutimpfstoff aus dem Pflichtlager zur Verfügung.
Ärzten, Impfstellen und Spitälern wird empfohlen, Dosen für postexpositionelle Impfungen zurückzuhalten. Verschieben Sie die präexpositionellen Impfungen so weit wie möglich, bis sich die Versorgung mit Tollwutimpfstoffen wieder normalisiert hat. Grössere Reisekliniken könnten die zur Verfügung stehenden Dosen durch intradermale Impfung aufstocken (dies erfordert eine Schulung in der Anwendung und eine koordinierte Planung, damit eine Ampulle sinnvoll genutzt werden kann). Aufgrund der derzeitigen Lieferengpässe wird eine Auffrischung der Impfung vor der Exposition für Reisende ein Jahr nach der Erstimpfung nicht empfohlen.